Bullen klauen Fahrrad
Nachdem also Hendrik heute unsere Verabredung zum Abendessen platzen liess, wollte ich nach der Schule ins Torrance Art Center. Ich war letzte Woche Montag schonmal dort, doch Montags hat es leider geschlossen. So war heute also eine gute Gelegenheit!
Dummerweise war dies auch der erste Tag an dem ich meine Straßenkarte nicht dabei hatte und dank meines hervorragenden Orientierungssinnes erfand ich das Parallelradeln. Ungefähr 2h lang hab ich ettliche Strassen rauf und runter gemacht...(in LA ist alles quadratisch angelegt)..Erfolglos!
Nun hungrig, errinnerte ich mich an ein typisches amerikanisches Burgerrestaurante (Johnny Rocks), gleich neben dem schon erwähnten Kino und auf dem Heimweg liegend. Ich also nen leckeren Burger und nen Budweiser bestellt. Da wurde mir erstmal mein Personalausweis abgenommen und verschleppt. Nach etwa 5 min bekam ich ihn wieder und die Antwort auf meine Frage, warum das nun sein musste, habe ich leider nicht richtig verstanden, da die Quantität meiner Englischkenntnisse und der Sprachfehler der Bedienung eine schlechte Kombination bildenten. Nuja, draufgeschissen, ich bekam mein Bud! Mit Kugelbauch verliess ich Johnys und was sah ich? Scheisse! Einen leeren Laternenpfahl. Ich hätte es besser wissen müssen!! Wo war das Fahrrad? Ich konnte es nicht fassen. Überall hocken fette Securitas auf Stehrollern und glotzen dumm in der Gegend rum. Ich also, ohne Vorahnung, auf den nächsten zugeschossen! Was stellt sich herraus? Die haben das Schloss aufgebrochen und das Rad in den Feuerschutzraum verschleppt. Der nette Mann erklärt es wäre eben nicht erlaubt Räder dort abzustellen. Ich entschuldige mich für meine Ahnungslosigkeit und berichte Ihm das ich auch keinerlei Hinweis- geschweige denn Verbotsschilder entdecken konnte. Aber tatsächlich, nach einigem Suchen er hatte eins parat. Es lag in dem Feuerschutzraum in einer Ecke. Da mir nun kräftig der Wind aus den Segeln genommen war, fragte ich Ihn nach seiner eigenen Meinung zu dieser Vorgehensweise. Doch er hatte keine! Er hatte lediglich keine Wahl.
Da ich die Idee, vorher mal ins Restaurant zu gehen und zu fragen ob vielleicht jemandem das Rad gehört, gar nicht so weit hergeholt fand, teilte ich sie Ihm mit. Zwecklos! Nunja fast, er gab mir eine Visitenkarte und meinte ich solle das Managemant anrufen und versuchen ob ich das Schloss ersetzt bekomme.
Ich verabschiedete mich freundschaftlich und mit einer gewissen Routine schleuderte ich das Schloss in den nächstgelegenen Mülleimer.
Sorry, Hendrick, das ich dir auf diesem Wege mitteilen muss, dass dein Schloss im wahrsten Sinne des Wortes im Eimer ist. Die Visitenkarte heb ich dir selbstverständlich auf.
Abschliessend Danke ich dem amerikanischen Staat, für seine grenzenlose Großzügigkeit, entgegengesetzt zu meiner lachsen Halten gegenüber Recht und Ordnung, keine Strafe bezahlen zu müssen. Denn die wäre meines Erachtens gerechtfertigt gewesen!
2 Kommentare:
... sichheitshalber habe ich den Vorfall den zuständigen Behörden mitgeteilt. Sie entschuldigen sich vorbehaltlos und schicken Dir das Bußgeldschreiben umgehend an deinen deutschen Wohnsitz (die Adresse haben sie von mir ...). Damit sich das Porto auch lohnt, hab ich den Leuten dort auch gleich nochmal richtig die Meinung gesagt. Ich hoffe meine ausfallende Weise wird die Höhe des Bußgelds nicht zu deinem Ungunsten verändern.
Nothing for ungood ...
Fish
Donnerstag, 13 November, 2008
WOW! Danke! Dein Einsatz ist wie immer grandios und uneigennützig. Was tut man nicht alles für so gute Freunde! Ich würde sagen da bin ich dir mindestens eine Einladung zum Kaffe schuldig....
Donnerstag, 20 November, 2008
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